Page 10 - Lippische Wochenschau 2022 Ausgabe 22
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LIPPISCHE
Nr. 22 / 2. Juni 2022 Seite 10
insider
Smart City Strategien werden vorgestellt
Nächster Meilenstein
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Kalletal/Lemgo. Nachdem die stein vor dem Projekt digital.in- Fassung im Ausschuss für Digi- schüsse. Mit der Vorstellung wird workshops im Mai. Hier tausch-
ip Kommunen Kalletal und Lemgo terkommunal. Die in den letzten talisierung, Innovation und Ent- das Ende der zweijährigen Strate- ten sich Teilnehmende aus Politik,
vor gut zwei Jahren den Zuschlag Monaten entwickelte Entwurfs- wicklung ländlicher Raum im Kal- giephase des Projekts eingeleitet. Verwaltung, Wissenschaft, Wirt-
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und eine Förderung in Millionen- fassung der Smart City Strate- letal. Der Lemgoer Ausschuss für Ihr schließt sich die fünfjährige schaft, Verbänden und Bürger-
höhe für das Modellprojekt des gie wird in den Ausschüssen der Wirtschaft und Digitales beschäf- Umsetzungsphase an. schaft über ihre Bedarfe, Ideen
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heutigen Bundesministeriums für Gemeinde Kalletal und der Alten tigt sich am Dienstag, 7. Juni mit und Visionen für ein zukunftsfä-
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Wohnen, Stadtentwicklung und Hanse Stadt Lemgo vorgestellt. dem Entwurf. Die Präsentationen Fünf higes und lebenswertes Lemgo
Bauwesen erhalten haben, liegt Am Mittwoch präsentierte Pro- erfolgten und erfolgen jeweils in und Kalletal aus. Die gesammel-
Handlungsfelder zuvor gesammelten Projektideen
jetzt der nächste große Meilen- jektleiterin Nicole Baeumer die den öffentlichen Teilen der Aus- ten Impulse wurden neben bereits
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konkretisiert oder Bedürfnissen in dem Stra-
N tegiepapier berücksichtigt. Alle
Ergebnisse der Workshops sind
Die Strategiephase diente vor al- zudem auf der Projektwebsite
lem dazu, konkrete Projektideen unter digital-interkommunal.de/
für die Umsetzungsphase zu er- mitmachen veröffentlicht. Hier
Kurz & knapp mitteln und die strategische Aus- können auch nach Abschluss der
richtung für die nächsten Jahre Strategiephase weiterhin Projek-
zu erarbeiten. Das alles ist in der tideen eingereicht oder sich über
Entwurfsfassung des Strategie- alle Neuigkeiten des Projekts in-
papiers festgehalten. „Nach dem formiert werden. „Wir freuen uns
Gegen Baum Startschuss war es für uns als natürlich auch immer über den
Projektteam vor allem wichtig, in persönlichen Austausch, zum
gefahren der Öffentlichkeit Aufmerksam- Beispiel in unserem Projektbüro
keit für das Projekt zu schaffen in der Lemgoer Mittelstraße, per
und ein stabiles Netzwerk an Mail oder Telefon“, so Baeumer.
Dörentrup. Am Sams- Akteuren in beiden Kommunen „In der Umsetzungsphase wird
tag, 28.05. kam auf dem aufzubauen“, berichtet Nicole es zudem weitere Formate und
Schwelentruper Weg gegen Baeumer, Projektleiterin digital. Veranstaltungen der Beteiligung
10:30 Uhr ein 56jähriger interkommunal. „Darüber hinaus geben.“
Mann aus Bad Salzdetfurth haben wir die fünf Handlungsfel- Im August sprechen sich beide
mit seinem Pkw, Opel in ei- der, wie beispielsweise Umwelt Ausschüsse in einer gemeinsa-
ner leichten Linkskurve von oder Campus-Quartier-Wohnen men Sitzung für die nale Fas-
der Fahrbahn ab und stieß konkretisiert und versucht, mög- sung, die dem Rat beider Kom-
gegen einen Baum. Bei lich viele Akteure an dem Smart munen vorgelegt wird, aus. Diese
dem Aufprall verletzt sich City Prozess zu beteiligen.“ Ein steht im September in den Räten
der Fahrer leicht. Beteiligungsformat bestand unter der Stadt Lemgo und der Ge-
In den letzten Monaten arbeitete das Projektteam intensiv an der Entwurfsfassung. anderem aus den fünf Strategie- meinde Kalletal zum Beschluss.
Wasserstoff-Versorgung
Kalletal und Kreis Herford kooperieren
Die Gemeinde Kalletal und der – die „Energiesektoren“ Strom, mensnetzwerk auch regelmäßig werden.
Kreis Herford planen eine gemein- Wärme und Verkehr zu verbinden. der Einsatz von Wasserstoff in Die Gewinne verbleiben in der Re-
same Kooperation, um die Was- Diese sogenannte „Sektorkopp- Betriebsprozessen diskutiert. Un- gion. Im Rahmen der Kooperation
serstoff-Versorgung und damit lung“ spielt eine tragende Rolle, ternehmen des Gewerbegebie- soll ein Nachhaltigkeitskompass
die Energiewende in der Region um die Energiewende durch den tes Echternhagen sollen sich nun mit quali zierten und zahlenba-
weiter voranzubringen. Dabei hof- Einsatz kohlenstoffarmer Energie- dem Unternehmensnetzwerk des sierten Nachhaltigkeitskriterien
fen beide Verwaltungen auf eine quellen wie Wasserstoff voranzu- Kreises anschließen und an den entwickelt werden.
nanzielle Förderung des Bun- treiben. Erfahrungen der Wasserstoffre- Die Elektrolyseanlage zur Her-
desministeriums für Wirtschaft Ziel der Kooperation zwischen gion Hydrive OWL teilhaben, um stellung von Wasserstoff soll als
und Klimaschutz von insgesamt Gemeinde und Kreis, die beide Echternhagen mittelfristig ener- genossenschaftliches Modell ge-
180.000 Euro. Dazu wurde sei- an der Wasserstoffkooperation gieneutral versorgen zu können. plant werden. Dadurch können
tens der Gemeinde nun eine ge- Hydrive OWL beteiligt sind, ist nun Wasserstoff spielt dabei eine tra- sowohl die Unternehmen als auch
meinsame Projektskizze für den die Vernetzung. Es soll mit Vortei- gende Rolle. die Bürger an den Gewinnen par-
bundesweiten Förderwettbewerb len für beide Seiten nachhaltig So werden die Nachhaltigkeits- tizipieren.
„Zukunft Region“ beim Ministe- voneinander partizipiert werden. strategie Kalletals mit dem Unter-
rium eingereicht. Eine Entschei- Denn durch den sukzessiven Aus- nehmensnetzwerk und der Exper- Wozu wird
dung über die Antragsbewilligung bau regenerativer Energie gilt Kal- tise des Kreises verbunden. Ziel
wird demnächst erwartet. letal in der Region als „Netto-Ex- ist eine über die Kreisgrenzen hin- die Förderung
porteur“ von Strom in erheblichem ausgehende Energiekette: Von der
Was genau planen Umfang. Und der Kreis Herford Abnahme der Wasserstoff-Ener- verwendet?
hat aufgrund der dichten Besiede- gie aus Kalletal, über eine „rege-
Gemeinde lung einen hohen Bedarf an rege- nerative Wasserstofftankstelle“ Sollte es einen positiven Förder-
nerativ erzeugter Energie.
im Gewerbegebiet bis hin zur Lie-
und Kreis? Der Kreis Herford hat wiederum ferung an den Kreis Herford als bescheid geben, wird das Projekt
voraussichtlich im Spätsommer
im Rahmen seines ausgiebigen Energie-Verwerter.
Klimaschutzkonzeptes ein „Unter- Somit setzt die Kooperation als bzw. Herbst gestartet. Die Förde-
Grundlage des gemeinsamen Pro- nehmensnetzwerk Klimaschutz“ ersten Baustein auf den Ener- rung würde zunächst für eine ent-
jektes sind die bereits seit vielen geschaffen, in denen sich regio- gietransfer. Ferner soll auch die sprechende Projektmanagement-
Jahren bestehenden Bemühun- nale Unternehmen in regelmäßi- Verteilung an andere kommunale stelle verwendet, die ein Konzept
gen der Gemeinde Kalletal - am gen Veranstaltungen zum Thema Gebäude oder an nicht kommu- für den sektoralen Energie-Zu-
Beispiel der Unternehmen des Klima- und Umweltschutz aus- nale Betriebe im innerstädtischen sammenschlusses entwickelt und
Gewerbegebietes Echternhagen tauschen. So wird im Unterneh- Gebiet entwickelt und umgesetzt den Prozess koordiniert.
Modellprojekt „Kommunaler Entwicklungsbeirat“
Gemeinsam vor Ort Zukunft gestalten
Kalletal. Kalletal bekommt einen einen längeren Zeitraum, beraten Entwicklungsbeirat als Scharnier
„Kommunalen Entwicklungsbei- sie gemeinsam über ein zukunfts- zwischen Verwaltung und Politik Kalletal erfährt in letzter Zeit eine
rat“. Das Modellprojekt der in Ber- relevantes Thema für die Kommu- einerseits und Bürgerschaft und verstärkte Diskussion über eine
lin ansässigen HUMBOLDT-VIAD- ne und erarbeiten konkrete Hand- Öffentlichkeit andererseits. gesicherte Gesundheitsversor-
RINA Governance Platform wird lungsempfehlungen für lokale gung. Das ist einerseits der Al-
durch die Bundeszentrale für Entscheidungsgremien. Die im Modellprojekt beteiligten tersstruktur der praktizierenden
politische Bildung gefördert und Kommunen entscheiden selbst, Ärzte geschuldet, aber auch dem
unterstützt Kommunen im ländli- Der zukünftige Kommunale Ent- zu welchem Thema sie einen zu erwartenden Bedarf an zusätz-
chen Raum beim Aufbau und der wicklungsbeirat soll als ein zen- Kommunalen Entwicklungsbeirat lichen P egedienstleistungen,
Durchführung dieses innovativen trales Element der Bürgerbetei- einrichten wollen. Dabei ist wichtig der sich aus der demogra schen
Beteiligungsformats. Die nord- ligung etabliert werden. Seine zu beachten, dass das Thema für Entwicklung ableiten lässt. Unter
lippische Gemeinde erhielt jetzt Zusammensetzung aus Vertre- die Kommune zukunftsrelevant, der Überschrift „Unterstützung
als eine von insgesamt deutsch- tern aus Verwaltung, Zivilgesell- die Fragestellung konkret und im auf allen Ebenen von der Geburt
landweit vier Kommunen den Zu- schaft und Wirtschaft spiegelt Projektzeitraum bearbeitbar ist. bis zum Lebensabend“ soll der
schlag. Damit einher geht unter die kommunale Gesellschaft in Fragestellungen können sich zum zukünftige „Kommunale Entwick-
anderem eine Anschub nanzie- ihrer ganzen Vielfalt und mit ihren Beispiel um die Entwicklung der lungsbeirat“ einen partizipativen
rung in Höhe von 10.000 Euro, um unterschiedlichen Interessen wi- Bevölkerung, die Gestaltung des Prozess zum Schwerpunktthe-
die erarbeiteten Empfehlungen der. Er soll dazu beitragen, dass kulturellen Lebens, den Umgang ma „Gesundheitsversorgung“
umzusetzen. möglichst viele Menschen und mit strukturellem Wandel, Migrati- anstoßen und den lokalen Ent-
Interessengruppen in die Bürger- on und Integration, Klimawandel, scheidungsgremien eine konkre-
Kommunale Entwicklungsbeiräte beteiligung einbezogen werden. Digitalisierung, Aufarbeitung der te Handlungsempfehlung an die
sind beratende Gremien, die sich Als beratendes Gremium, dessen Folgen der Corona-Pandemie, Hand geben.
aus Vertreter der Politik/Verwal- Empfehlungen Vorschlagscharak- Infrastrukturprojekte, langfristige
tung, Zivilgesellschaft und Wirt- ter für den Rat der Gemeinde Kal- Gestaltung von Beteiligung, etc. Ergänzende Information: Allianz Forum am Pariser Platz in Berlin – Sitz der HUMBOLDT-VIA-
schaft zusammensetzten. Über letal haben werden, fungiert der drehen. www.governance-platform.org DRINA Governance Platform gGmbH.